Hallo. Ich bin Alexandra. Ich bin 44 Jahre alt. Ich bin Mama von fünf Kindern. Einem Mädchen. Und vier Jungs. 18. 16. 10. Und doppelt 7 Jahre alt. Wie Ihr seht, haben sich die letzten beiden dazu entschlossen, gleichzeitig in unser ohnehin schon bewegtes Großfamilienleben zu treten.

Ich füge an dieser Stelle mal einen großen Absatz ein. Zum drüber nachdenken. Zum Durchatmen. Zum einfach mal sacken lassen.
Und ein bisschen auch, um eurem Kopfkino eine Leinwand zu bieten. Fünf Kinder. Ganz sicher nichts, was man macht, wenn man donnerstags noch nichts vorhat. Aber noch sicherer: Ein ganz wundervolles Geschenk des Lebens.

Alexan

... Zwillinge sind nicht einfach nur "eines mehr" ...

Als wir 2017 erfahren haben, dass schon bald nicht ein, sondern gleich zwei Babys Herz und Alltag unserer Familie stürmen werden, dachten ich, dass mir niemand mehr viel erzählen muss über Geburt, Schwangerschaft und Wochenbett. Erfahrene Mama. Zwei Arme. Zwei Brüste. Zwei Kinder. Müsste passen. Und dann kamen die Jungs in unser XXL-Leben. Und ich musste feststellen: Zwillinge sind nicht einfach nur „ein Kind mehr“.

Zwillinge sind Zwillinge. Zwillinge sitzen im Zweifel gleichzeitig auf der Spülmaschinenklappe und im Blumentopf. Zwillinge sind gleichzeitig wach. Oder eben nicht. Und beides ist hart. Zwillinge weinen zusammen. Oder nacheinander. Auch schön. Zwillinge sind zwei Individuen. Sind zwei Köpfe mit (oft) nur einem Gedanken. Und: Zwillinge sind – egal was sie tun – immer einer mehr als Du…

... Zwillinge? Das wird ja eh ein Kaiserschnitt ...

…doch davon hatte ich zu Beginn meiner Zwillingsschwangerschaft noch keine Ahnung. Mein Gedanken-Karussell drehte sich eher um die Geburt. Ganz sicher aber auch um das Leben mit zwei Neugeborenen und drei Geschwisterkindern. Wie starten wir ins Wochenbett? Werden Zwillinge immer per Kaiserschnitt geboren? Warum darf ich nicht wie sonst im Geburtshaus entbinden? Sind Zwillinge immer Frühchen? Wie werde ich all den Bedürfnissen meiner Kinder gerecht? Kann ich Zwillinge stillen? Wie kann ich Zwillinge tragen? Was passiert bei einer Zwillingsgeburt zwischen dem ersten und zweiten Kind? Macht es einen Unterschied für die Geburt, ob meine Zwillinge eineiig oder zweieiig sind? Brauche ich einen Zwillingskinderwagen? Und was ist, wenn ich aufgrund von Komplikationen in der Schwangerschaft für Tage oder Wochen im Haushalt ausfalle? 

Ich begann zu recherchieren. Das habe ich als Tageszeitungsredakteurin eigentlich tatsächlich einmal gelernt. Und trotzdem stellte ich sehr schnell fest: Zum Thema Zwillinge, Zwillingsschwangerschaft, Zwillingsgeburt und Leben mit Zwillingen kursieren so viele falsche oder mindestens falsch eingeordnete Informationen. So vieles ist veraltet. Entbehrt jeder Grundlage. Ist Meinung statt Erfahrung. Oder Mythos.

Das wollte ich ändern. Und zwar gemeinsam mit den erfahrensten Hebammen und Chefärzt*innen des Landes. Ohne Dogmen. Ohne „das wird ja eh…“ oder „bei Zwillingen ist das ja so…“. Ohne Angst. Ohne Halbwahrheiten. Dafür mit höchster Expertise. Und größtmöglicher Nähe zu anderen Mehrlingsfamilien.

… Zwillinge? Können wir! …

Gestartet als absolutes Herzensprojekt mit der Medizinischen Hochschule Hannover gehören zum extrakind-Netzwerk inzwischen das Albertinen-Krankenhaus in Hamburg, die Christophorus-Klinik Coesfeld, das Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf, das Bürgerhospital Frankfurt, das Klinikum Hallerwiese Nürnberg und das Rechts der Isar München. Jährlich begleiten wir mehr als 500 Mehrlingsfamilien aus ganz Deutschland. Und zwar mit Billigung des GKV-Spitzenverbandes. Heißt: Unsere Geburtsvorbereitungskurse speziell für Zwillinge oder Drillinge sind für die Schwangeren eine Leistung der Krankenkassen und somit komplett kostenlos. 

Wenn ich mich nicht gerade mit Mehr-als-eins-auf-einmal-Wundern beschäftige, bin ich Mama. Bin ich Ehefrau. Bin ich Unternehmerin. Freundin. Schwester. Hundebesitzerin. Mitglied im Geflügelzuchtverband. Garten-Fan. Großstadt-Bummlerin. Überlebenskünstlerin. Und vieles mehr. Ich liebe gute Gespräche. Ich liebe meinen Mann. Ich mag ehrliche Jahreszeiten. Ich trinke zu viel Kaffee. Ich gehe gern wandern. Ich kann stundenlang reden. Und eine ganze Woche lang schweigen. Ich träume vom Ausschlafen. Ich hasse meine Wäscheberge und habe noch keinen Weg gefunden, ihnen Herr zu werden. Ich fahre gern Auto. Und ich fahre gern schnell. Ich bin zwischendrin hundemüde. Und oft hellwach. Manchmal weiß ich nicht weiter. Und ganz oft bin ich einfach nur dankbar für mein reiches, buntes, lautes und bewegtes Leben! Mehr erzähle ich Euch gern, wenn wir uns kennenlernen.

Eure Alexandra